Corona: Das Schlimmste hat die Windthorstschule in Glandorf überstanden

Corona: Das Schlimmste hat die Windthorstschule in Glandorf überstanden

Leichte Symptome bei infizierten Schülern

Neue Osnabrücker Zeitung vom 1.10.2020

Autor: Michael Schwager
Foto: Gert Westdörp
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Glandorf. Erleichterung an der Glandorfer Ludwig-Windthorst-Schule: Nachdem in der vergangenen Woche ein Lehrer positiv auf das Coronavirus getestet worden war und zahlreiche Schüler und Lehrer in Quarantäne geschickt wurden, gibt es nach drei Tests weitestgehend Entwarnung.

Infektionsgeschehen: Im jüngsten Elternbrief schreibt nun Kerstin Schäfers, kommissarische Leiterin der Ludwig-Windthorst-Schule (LuWi): „Zuerst einmal: Wir sind sehr erleichtert. Wir haben nur sehr wenige und sehr begrenzt verteilte positive Testergebnisse an unserer Schule. Diese Schülerinnen und Schüler weisen alle samt unserem Kollegen nur leichte oder sogar gar keine Symptome auf.“ Vier Jugendliche und ein Mitarbeiter der Schule wurden positiv getestet, wie ein Sprecher des Landkreises Osnabrück auf Nachfrage mitteilte. Insgesamt waren am Donnerstag aber noch 174 Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Schule in Quarantäne. 176 Schüler und elf Lehrer sind seit Donnerstag wieder in der Schule.

Hygienekonzept: Dass sich das Infektionsgeschehen in engem Rahmen gehalten habe, heißt es im Elternbrief weiter, sei auch auch auf das Einhalten des Hygienekonzepts der Schule zurückführen. Eine Verschärfung des Konzeptes kommt nun hinzu: Ab sofort muss auch in der Pause durchgehend der Mund-Nase-Schutz (MNS) getragen werden. Die den Jahrgängen zugewiesenen getrennten Pausenbereiche gelten weiterhin. Hierdurch verringere sich zukünftig die Zahl der Schüler, die in Quarantäne geschickt werden müssen. Laut aktueller Aussage des Gesundheitsdienstes bräuchten so nur die direkt durch Unterricht, AGs oder Kurse Betroffenen in die Absonderung geschickt zu werden und nicht der gesamte Jahrgang. Im Unterricht könne die MNS abgenommen werden.  

Wie es weitergeht: Die Quarantäne-Personen werden jetzt zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder an die Schule zurückkehren. Derzeit bekommen alle Schüler ihre Aufgaben digital übermittelt. Die in der Schule anwesenden Lehrer betreuen die Kinder bei der weitgehend selbstständigen Bearbeitung der Aufgaben. Ab Montag kommen schon weitere Kinder aus der Quarantäne zurück und ab Dienstag gilt der eigentliche Klassenverband. Laut Anordnung des Gesundheitsamts müssen die Kinder auch bei zwei negativen Tests die 14-tägige Quarantänezeit einhalten und können erst am Folgetag in ihren Klassenverband zurückkehren. „Dies ist leider nötig, da jedes Risiko ausgeschlossen werden soll und die Infektionswege des Virus noch nicht genügend erforscht sind“, heißt es im Elternbrief. 

Zweigleisige Arbeit: Die Fachlehrer geben über das Aufgabenmodul auch aus ihrer Quarantäne heraus Rückmeldungen an die Schüler. Rückmeldungen zu den Aufgaben, die in der Präsenz erledigt werden, sind ebenfalls möglich. Die Kinder im Präsenzunterricht sollten ihr Handy und die entsprechenden Arbeitsmaterialien für diesen Tag dabeihaben, um die Aufgaben bei auf der Internetplattform Iserv abrufen zu können, oder sich diese bereits zuhause notieren, lautet die Empfehlung im Elternbrief. Die Schüler in Quarantäne können zur Erledigung ihrer Aufgaben bei Bedarf digitale Endgeräte entleihen. 

Schüler-Praktika: Die Jahrgänge 9 und 10 können an ihre Praktikumstellen zurückkehren. Falls die Betriebe müssen die Schüler eine individuelle Projektarbeit zur Berufsorientierung erledigen. Beim Schulessen bleibt die Küche kalt, Nachmittagsunterricht entfällt. Es gibt weder Unterricht noch AGs, um eine Durchmischung in den dann erlaubten Doppeljahrgängen zu vermeiden.

Manöver-Kritik: Kerstin Schäfers schreibt an die Eltern: „Erfreulicherweise ist die Schulgemeinschaft kurz vor den Ferien wieder komplett, sodass wir uns noch einmal sehen und über diese Zeit austauschen können, bevor es dann in die Ferien geht.“ Ihr Fazit: „Die unproblematische und zuverlässige Kommunikation per digitalem Elternbrief, das war wirklich klasse und sehr, sehr hilfreich.“ Viele konstruktive und positive Rückmeldungen habe sie immer gleich dem Kollegium weitergeleitet. Das habe in dieser unruhigen Zeit gut getan. Sie habe die Bereitschaft der Eltern gespürt, auch aus dieser Situation einfach das Beste zu machen.