Osterkerzen für Glandorf und Schwege

Osterkerzen für Glandorf und Schwege

Seit vielen Jahren gibt es durch das Projekt Schulpastoral eine enge Zusammenarbeit zwischen den Glandorfer Kirchengemeinden und der Ludwig-Windthorst-Schule.

Doch wie so Vieles im letzten und auch in diesem Jahr, fielen Aktionen wie Frühschichten im Advent, der Hirtengang oder der Adventsgottesdienst vor den Weihnachtsferien dem Corona-Lockdown zum Opfer. So freuten sich die Religionslehrerinnen der LWS besonders als die Bitte an sie herangetragen wurde, mit Schülerinnen und Schülern die Osterkerze zu gestalten.

Doch zu der Freude mischte sich auch gleich die bange Frage, welche Schülerinnen und Schüler das denn sein könnten, da ja nur die Abschlussklassen im Präsenzunterricht in der Schule waren. Um so größer war dann die Freude, als sich die Schülerinnen der 10a bereit erklärten, die Osterkerze zu gestalten.

Dazu wurde im Religionsunterricht die Symbolik der Osterkerze geklärt. „Denn“, so die Religionslehrerin Ulrike Leidecker, „religiöse Symbole und Farben sind den heutigen Schülern nicht mehr verständlich und müssen wie eine Fremdsprache übersetzt werden.“ Zunächst beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Alpha und Omega, dem ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, die Anfang und Ende und die allumfassende Macht Gottes symbolisieren. Traditionell stehen außerdem die aktuelle Jahreszahl sowie ein Kreuz auf der Osterkerze. Darüber hinaus werden in der Osternacht fünf Wachsnägel in die Osterkerze geschlagen, die für die Wundmale Jesu stehen. Als Farben steht Weiß als Symbol der Reinheit, Rot als Farbe der Liebe und Grün als Farbe der Hoffnung und Gelb bedeutet Licht und steht auch für die Frühlingssonne.

Nachdem diese Symbolik geklärt war, schauten sich die Schülerinnen verschiedene Vorschläge zu Osterkerzen an und waren sich schnell einig, dass es neben den traditionellen Symbolen auch eine moderne Darstellung der Auferstehung geben sollte. Sie entschieden sich für eine Auferstehungsfigur, die aus der Weltkugel aufersteht. Dabei konnte die Sorge der Schülerinnen, dass diese Figur ein bisschen wie ein Gespenst aussieht, die Religionslehrerin zerstreuen: „Auch im Lukasevangelium erschrecken sich die Jünger, als sie zum ersten Mal den Auferstandenen sehen und meinen, es wäre ein Geist.“

Besonders stolz sind die Schülerinnen auf ihre Idee, die Wundnägel Jesu wie Rezeptoren eines Virus gestaltet zu haben. So sieht die Weltkugel mit den Wundnägel auch gleichzeitig wie ein Virus aus und das ist ja leider das allbestimmende Thema in diesem Jahr. Gleichzeitig wählten die Mädchen die Farben Grün für die Hoffnung und Gelb für das Licht, das am Ende eines Tunnels oder schweren Zeit steht. Mit viel Engagement und Fingerspitzengefühl gestalteten die Schülerinnen die drei Kerzen und waren dafür sogar bereit, auch außerhalb der regulären Unterrichtszeit in die Schule zu kommen.

Währenddessen blieben auch die Jungen der Klasse 10a nicht tatenlos. Sie bemalten Ostereier als Klassendekoration, die gemeinsam an ein Lichternetz im Klassenraum gehängt wurden und so für die gesamte Klasse die Zeit bis zu den Osterferien verschönern.