#every name counts - Holocaust-Gedenktag

#every name counts – Holocaust-Gedenktag

Im Jahre 2005 erklärte die UN-Generalversammlung den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, da vor 78 Jahren am 27.01.1945 das Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau durch sowjetische Streitkräfte der Roten Armee befreit wurde.

Allein 1,1 Millionen Menschen – zumeist Juden und Angehörige anderer Minderheiten – wurden in Ausschwitz-Birkenau  auf grausame Art und Weise ermordet.

Auch unserer Schule war es wichtig, ein Zeichen zu setzen und an die vielen Millionen Opfer zu erinnern, die in Ausschwitz-Birkenau und anderen Stätten verfolgt und systematisch vernichtet wurden. Zugleich ging es auch darum, unsere SchülerInnen behutsam und altersangemessen über die geschichtliche Bedeutung dieses Gedenktages zu informieren. 

In kleineren Lehrerarbeitsgruppen wurden deshalb Möglichkeiten diskutiert, wie dieser Gedenktag in den schulischen Alltag eingebettet werden könnte. Recht schnell war sich das Kollegium einig, gerne am Projekt „Every name counts – jeder Name zählt“  teilnehmen zu wollen, das Frau Temmeyer bereits kannte und das von ihr vorgestellt wurde. Dieses Projekt wurde von den Arolsen Archives, dem weltweit größten Archiv über die Opfer und Überlebenden des NS-Regimes, ins Leben gerufen, das seinen Sitz in Bad Arolsen in Hessen hat.

Hierbei geht es darum, bereits eingescannte Namen und Daten von Opfern des Nationalsozialismus zu erfassen und in eine Datenbank einzutragen. Bereits über 6 Millionen Dokumente wurden bislang durch die Mithilfe von ca. 75000 Unterstützer*innen erfasst und so dauerhaft für die Nachwelt zugänglich gemacht.
Auch unsere SchülerInnen konnten einen tollen Beitrag im Rahmen dieses Projekts leisten: Den Klassen 7-10 gelang es, in den letzten beiden Wochen in zumeist einer Doppelstunde je Klasse 405 Häftlings-Personal-Karten zu erfassen und zu digitalisieren und sich so nicht nur mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, sondern zugleich ein tolles Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie zu setzen.

Dabei wurden die Häftlings-Dateikarten immer in Partnerarbeit erfasst, wobei genaues Arbeiten wichtig war, um jeden einzelnen Eintrag fehlerfrei exakt so zu übernehmen, wie er von den Karten ablesbar war. Die Schüler*innen nahmen ihre Aufgabe sehr ernst und so gelang es in Partnerarbeit bis zu 10 Häftlingskarten in eine vorgegebene Maske einzugeben! Toll!!                  

Doch auch die SchülerInnen der Jahrgänge 5 und 6, für die die Digitalisierung der Häftlings-Dateikarten zu anspruchsvoll und nicht altersangemessen erschien, konnten sich ganz wunderbar einbringen, indem sie in den LuTZ-Stunden der beiden letzten Schulwochen für jeden erfassten Häftling eine Blume ausmalten.                                                                                                                               

Am 27.01., dem Holocaust-Gedenktag, wurde schließlich in einer kurzen Gedenkfeier in unserer Aula an die Opfer des NS-Regimes erinnert. Alle Schüler*innen und alle Lehrkräfte versammelten sich hierbei um die dunklen, unbesetzten Stühle der Aula, auf denen nur die liebevoll ausgemalten Blumen der Fünft- und Sechstklässler lagen. Eine Blume für jeden von unseren Schüler*innen archivierten Ermordeten.

In dieser besonderen und zugleich bedrückenden Atmosphäre, die den Gegensatz von Trauer und Hoffnung zum Ausdruck brachte, wurde mit einer Gedenkminute und durch kurze, von der SV vorgetragene Texte an die Opfer des Holocaust erinnert.

Wir sind dankbar, mit unserer Teilnahme am Projekt „Every name counts“ einen kleinen, aber doch wertvollen Beitrag geleistet zu haben, um die Erinnerung an die Opfer des Holocaust weiterhin am Leben zu halten. Wer Interesse hat, sich genauer mit dem Projekt zu beschäftigen oder gar selbst die eine oder andere Häftlings-Personal-Karte zu erfassen, findet unter https://everynamecounts.arolsen-archives.org/ weitere Informationen.

Jeder Name zählt!