Ärger über Zerstörungswut an Glandorfs Schulen

Ärger über Zerstörungswut an Glandorfs Schulen

Schulhöfe sollen Treffpunkt bleiben

Neue Osnabrücker Zeitung vom 8. November 2019
Autorin: Anke Schneider
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Glandorf. Der Vandalismus an den Glandorfer Schulen war eines der Themen im Schulausschuss. Kürzlich wurden auf dem Schulhof der Ludwig-Windthorst-Schule Bänke und andere Gegenstände beschädigt. Diese Zerstörungswut bereitet Schulleiter Jörg Ringling Kopfzerbrechen.

 „Da muss jemand mit der Axt am Werk gewesen sein“, sagte er. Die Sitzmöbel auf dem Schulhof seien „kurz und klein“ geschlagen worden. Auch in Schwege waren Vandalen am Werk. Schulleiterin Susanne Brinkmann von der Grundschule Schwege berichtete unter anderem von einem abgebrochenen Baum, der kurz vorher gepflanzt worden war.

Kommt eine Videoüberwachung?

Bürgermeisterin Magdalene Heuvelmann stimmte den Schulleitern zu, dass etwas gegen diese Zerstörungen unternommen werden müsste und diskutierte mit den Ausschussmitgliedern verschiedene Ideen, wie zum Beispiel eine Videoüberwachung. Grundsätzlich vertrat sie aber die Meinung, dass man junge Menschen nicht vom Schulgelände verbannen dürfe. „Unsere Schulhöfe sollen Treffpunkte für Glandorfs Jugend sein“, sagte sie. Allerdings müsste man den Nachwuchs in der Tat dazu bringen, sich zu benehmen.

Bedarf an Nachmittagsbetreuung steigt

Ein weiteres Thema war der Ganztag an den Grundschulen, der jetzt schon für berufstätige Eltern angeboten wird. Die Nachmittagsbetreuung wird dabei von Tagespflegepersonen übernommen, eine Form – die für die Eltern relativ teuer ist. „Außerdem wird der Bedarf an Nachmittagsbetreuung laut einer Umfrage steigen“, sagte die Bürgermeisterin. Daher wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit der Frage beschäftigt, wie eine Ganztagsbetreuung aussehen könnte, welche Formen es gibt und welcher Träger dafür in Frage kommen könnte.

Andre Winterberg (CDU) fragte nach dem Stand der Erkenntnisse der Arbeitsgruppe, muss sich jedoch weiter in Geduld fassen. Heuvelmann erklärte, dass die Überlegungen noch nicht abgeschlossen seien und die beteiligten Verwaltungsmitglieder und Schulleiter zunächst ein tragfähiges Konzept erarbeiten wollen, dass der Politik am Ende entscheidungsreif vorgelegt werden soll. Nach Einschätzung der Bürgermeisterin dürfte das im Frühsommer soweit sein.

Die Neugestaltung des Ganztagsbereichs der Ludwig-Windthorst-Schule sorgte bei allen Ausschussmitgliedern für Begeisterung und es kam die Frage auf, ob man die neuen Räume auch Vereinen zur Verfügung stellten sollte. Magdalene Heuvelmann äußerte Bedenken. Damit würde man ihrer Meinung nach den Gaststätten schaden, in denen die Vereine derzeit tagen. „Es gibt nicht mehr viele Gemeinden, die Gaststätten mit so großen Sälen haben. Das sollten wir nicht kaputt machen.“

Investitionen gegen die Sommerhitze

Während der Sitzung trugen die Schulleiter ihre Wünsche bezüglich neuer Anschaffungen oder Renovierungen von Klassenräumen vor. Deutlich wurde, dass die letzten beiden Sommer den Kindern und Lehrern oftmals zu schaffen machte. Schulleiterin Ricarda Paulisch von der Grundschule Glandorf stellte fest, dass man unbedingt Fliegengitter für die Fenster brauche. Die Insekten seien im vergangenen Sommer ein echtes Problem gewesen. Jörg Ringling wünschte sich für den neuen Ganztag ein Beschattungssystem, damit sich die Räume nicht so aufheizen.

Applaus gab es schließlich für die Schülerfirma Gartencrew der Ludwig-Windthorst-Schule. Die wurde im August mit dem Gold-Zertifikat des Kultusministeriums ausgezeichnet. In der Landeshauptstadt Hannover nahmen die Schüler die Auszeichnung entgegen. Das Netzwerk der „Nachhaltigen Schülerfirmen“ in Niedersachsen besteht aus 820 Schülerfirmen und durchläuft seit den 1990er Jahren einen stetigen Wachstumsprozess. Seit 2012 gibt es die Zertifizierung in den Stufen Bronze, Silber und Gold. Bisher konnten über 50 Schülerfirmen zertifiziert werden. „Unsere Schülerfirma ist die siebte, die ein Goldzertikat erhalten hat“, so Ringling.