Kooperation zwischen Betrieben und Schule

Kooperation zwischen Betrieben und Schule

Neue Osnabrücker Zeitung vom 8. Mai 2017

Es geht um Nachwuchskräfte Bad Laer: Kooperation zwischen Betrieben und Schule

Bad Laer. Junge Menschen in ihrer Berufsfindung und Ausbildung zu unterstützen und damit zugleich qualifizierte Fachkräfte an die Region zu binden, ist das gemeinsame Ziel des „Kooperationsverbundes Glandorfer Betriebe und Ludwig-Windthorst-Schule“.

Die jüngste Zusammenkunft des Verbunds im Bad Laerer Klinkerwerk Feldhaus stand im Zeichen zweier runder Zahlen: Vor fünf Jahren, am 4. Mai 2012, wurde der Verbund gegründet und nun konnte Projektkoordinatorin und Schulsozialpädagogin Maria Narberhaus das 25. Mitglied begrüßen: Kai Busch von der Innung des Kfz-Technikerhandwerks Osnabrück unterschrieb die Mitgliederliste. Der Ausbildungsberater und Lehrlingswart für gut 2000 Auszubildende des Kfz-Handwerks möchte durch die Mitgliedschaft im Verbund die Chancen „seiner“ Azubis für eine gute Ausbildung und berufliche Zukunft erhöhen.

Führung

Dieser Gedanke überzeugte auch die Geschäftsführung des Klinkerwerks B. Feldhaus in Bad Laer, das vor zwei Jahres als erster nicht Glandorfer Betrieb dem Verbund beitrat, wie Alexander Schröder unterstreicht. Bei einer Führung durch die Werkshallen des Unternehmens gab der Betriebsleiter den Gästen Einblick in die Produktion von Klinkerriemchen, Klinkern und Pflastersteinen.

Seit kurzem bildet Feldhaus in vier Berufen aus, neben Maschinen- und Anlagenführern, Industriemechanikern und Elektronikern auch Industriekeramiker. „Unter den Berufsbezeichnungen können sich die jungen Leute oft nichts vorstellen, deshalb laden wir sie zu Praktika oder zu besonderen Aktionen wie unserem Blitzer-Marathon ein“, erläuterte Schröder. Bei dem Projekt hatten Schüler der Geschwister-Scholl-Oberschule zusammen mit Feldhaus-Mitarbeitern Geschwindigkeitsmessstationen für das Betriebsgelände entworfen und gebaut und damit zu schnell fahrende LKWs aufgespürt. Bei dem Projekt, zu dem sie sogar an einem eigentlich schulfreien Tag erschienen seien, lernten die 16 Schüler Berufsbilder durch eigenes Tun kennen. Einige Schüler hätten Interesse für eine Ausbildung bekundet, freut sich Schröder.

Ausbildungslotsin

Ebenfalls Mitglied im Kooperationsverbund ist das „Übergangsmanagement“ Schule-Beruf der Maßarbeit des Landkreises. Ausbildungslotsin Marina Pelle stellte den Anwesenden ihren Aufgabenbereich vor. Sie betreut Schüler und Azubis zwischen 15 und 27 Jahren mit besonderem Unterstützungsbedarf und hilft ihnen bei der Klärung ihrer Situation und beruflichen Ziele. Auch Eltern und Betriebe können sich im Problemfall an die Ausbildungslotsin wenden. „Unser Ziel ist die berufliche Integration aller jungen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt“, erklärte Pelle. Dabei baut das Übergangsmanagement auch auf die Arbeit des Fachberaters Schulverweigerung, Andreas Choina, sowie der Kooperationsfachfrau Kerstin Hüls vom Netzwerk Schule-Wirtschaft. Dessen nächstes Treffen findet am 18. Mai in der Oberschule Hilter statt.

Quelle: NOZ / Ausgabe Bad Rothenfelde / vom 09.05.2017. Autorin/Fotografin: Petra Pieper

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