Gedenken an die Ukraine

Gedenken an die Ukraine

Ein Jahr Krieg in Europa lässt uns nicht ungerührt

Als wir im letzten Jahr kurz nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ein Zeichen für den Frieden gesetzt haben, ahnte niemand, dass das Grauen so lange andauert. Am 24.Februar jährte sich der Krieg und da sich keiner aus unserer Schulgemeinschaft der Ludwig-Windthorst-Schule an diesen furchtbaren Krieg in Europa gewöhnen kann und auch gar nicht möchte, wurden die Schüler*innen und Lehrkräfte im Vorfeld aktiv, um eine kleine Gedenkveranstaltung am Jahrestag durchzuführen.

Am Freitag des 24. Februar versammelte sich die gesamte Schulgemeinschaft in der letzten Schulstunde in der Aula. Die Schüler*innen hatten sich zuvor in den LuTz-Stunden mit den Themen Krieg und Frieden, Flucht und Vertreibung aber auch mit landeskundlichen Themen zur Ukraine auseinandergesetzt und eine kleine Ausstellung dazu gemacht, welche auch noch in der Woche darauf betrachtet werden konnte. Der sechste Jahrgang verkaufte in den Pausen ein leckeres ukrainisches Gebäck. Der Erlös von 140,-€ wird der Gemeinde Glandorf für die Unterstützung von Geflüchteten zugutekommen. Zu Beginn der Gedenkveranstaltung stellte sich das Organisationsteam der Veranstaltung, die „Ukraine-Gruppe“, kurz vor. Frau Langer führte dann weiter durch das Programm und erinnerte zunächst mit dem kleinen Filmausschnitt von unserer Homepage daran, wie wir bereits im letzten Jahr unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck gebracht hatten. Das Ukraine- Friedenslicht, das wir damals entzündeten, wurde zum einjährigen Gedenken erneut entzündet.

Dann sprach unser Bürgermeister, Herr Dimek, und kam mit der Schülerschaft darüber ins Gespräch, wie die Gemeinde die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten organisiert. Herr Dimek bezog die Schüler*innen in die Überlegungen mit ein, was die Geflüchteten vor allem brauchen, wenn sie hier bei uns in Glandorf ankommen: eine Wohnung, Essen, Kleidung und eben auch eine Unterbringung der geflüchteten Kinder im Kindergarten oder in der Schule. Einige der ukrainischen Kinder sind schon seit längerer Zeit Mitschülerin oder Mitschüler in unserer Schule. Dass Herr Dimek das gar nicht alles selber organisieren kann, leuchtete natürlich jedem ein. Deshalb hat die Gemeinde Glandorf eine Flüchtlingssozialarbeiterin, Frau Tofiq, angestellt, die der Bürgermeister auch gleich zur Gedenkveranstaltung mitgebracht.

Frau Tofiq berichtete davon, wie sie den ukrainischenFamilien hier in Glandorf bei all diesen organisatorischen Dingen hilft und sicher wird sie dabei auch immer wieder ihre Trauer, Angst und Sorge um die Angehörigen und um die ukrainischen Heimat teilen und mit tragen helfen. Dann erzählten die drei ukrainische Frauen Iryna Levkovych, Radmyla Martynenko und Iryna Korobkova von ihren Erlebnissen des vergangenen Jahres. Sie berichteten vom Krieg, von ihrer Flucht mit den Kindern und von ihrer Ankunft hier bei uns. Frau Rygol übersetze dies dankenswerterweise für uns. Das waren wirklich sehr bewegende und berührende Momente. Und obwohl sie so ein großes Bedürfnis hatten, sich mitzuteilen und lange erzählten, was ja auch noch übersetzt werden musste, war es in der Aula mucksmäuschenstill. Die Kinder und Jugendlichen nahmen sichtlich Anteil am Schicksal dieser Frauen mit ihren Familien.

Danach präsentierten die Klassensprecher aller Schulklassen der Ludwig-Windthorst-Schule Bilder, auf denen in regenbogenbunten Farben der Handabdruck eines jeden Kindes bzw. Jugendlichen zu sehen war. Die Bilder der Klassen sollen ausdrücken, dass wir alle uns zum Frieden die Hand reichen wollen, denn Frieden kann nur werden, wenn er bei jedem einzelnen anfängt. Das, was auf den Bildern ausgedrückt wurde, haben die Kinder und Jugendlichen, die Lehrkräfte und alle geladenen Gäste dann in die Tat umgesetzt: alle reichten sich die Hand und hielten sich eine Minute in Stille so die Hände, dass die Sehnsucht nach Frieden spürbar wurde.

Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung wurde das Musikvideo „Weiße Fahnen“ von Silbermond mit einem Mädchenchor eingespielt. „Es war ein kalter Tag und wir haben gemeinsam vom Frieden geträumt.“