Bischof Bode besucht die LWS

Bischof Bode besucht die LWS

Bischof Bode in der Ludwig-Windthorst-Schule
Im Rahmen seiner Visitation des Dekanats Osnabrück-Süd war der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode am 2. März in der Ludwig-Windthorst-Schule. Dabei besuchte er die Glandorfer Oberschule nicht nur als Bildungseinrichtung, sondern insbesondere den Schulgarten auch als landwirtschaftlichen Betrieb, in dem Gemüse und Obst biologisch-kontrolliert angebaut und auch tierische Produkte wie Eier und Honig von der Schülerfirma „Garten Crew“ verkauft werden.

Aber der Reihe nach: Die gesamte Schulgemeinschaft empfing den Bischof in der Aula mit dem Schullied „Aufstehen, aufeinander zugehen“, das so kräftig mitgesungen wurde, als würden nicht etwa 300, sondern 800 Schüler die LWS besuchen. Bischof Bode war von dieser Begrüßung sehr angetan. Er freue sich an diesem Tag in der Ludwig-Windthorst-Schule sein zu dürfen, denn er habe schon viel Gutes von dieser Schule gehört. Nach der kurzen Begrüßung versammelte sich eine große Schülertraube um den Bischof, denn die Pause hatte gerade begonnen. Direkt neben dem Podium musste der Bischof zunächst die Brutanlage und die bereits geschlüpften Hühnerküken, die einmal den Eierbedarf der „Garten Crew“-Kunden decken sollen, in Augenschein nehmen. Bevor es in den Schulgarten ging, erkundete der Bischof zunächst den Betrieb der ältesten Schülerfirma im Landkreis „Panini – Pausenverpflegung und Catering-Service“, indem er ein Kärtchen erstand, mit dem er sich in die Schlange der Schülerinnen und Schüler zur Abholung eines belegten Brötchens einreihte. Nach einem Smalltalk in der Cafeteria wagte sich der Bischof trotz des stürmischen Regenwetters in den Schulgarten. Jonas Brandwitte, Luca Hengelsheide, Fabian Bültemeyer und Marlin Kersting erklärten dem Bischof die kontrolliert biologische Anbauweise der verschiedenen Gemüse- und Obstkulturen, die vielfältigen Tätigkeiten, die im Verlauf des Gartenjahres so anfallen und natürlich den Verkauf der abonnierten Gemüsekisten im Dorf. Dabei konnten die Schüler im Schutz der Gartenhütte auf einige Preise und Ehrungen für den Schulgarten und seine Schülerfirma „Garten Crew“ verweisen. Denn ein Schulgarten, in dem Lebensmittel biologisch produziert und auch noch gewinnbringend von einer Schülerfirma verkauft werden, ist einzigartig in Niedersachsen. Nachdem der Regen etwas nachließ, konnte der Bischof im noch winterkargen Garten die Hühner in einem speziell überdachten Gehege, das der im März noch geltenden Stallpflicht Rechnung trug, besichtigen. Desweiteren ließ sich der Bischof die Bienenstöcke und auch die Weinstöcke, die entlang des Gartenzaunes wachsen, zeigen. Der Bischof hob beim Verlassen des Gartens noch einmal hervor, welch schönes Zeichen es doch sei, den Wein, an dessen Entstehung Jugendliche mitgewirkt haben, die das Sakrament der Firmung empfingen, als eucharistischen Wein bei eben dieser Firmung zu verwenden. Als Gastgeschenk überreichten Lucas, Marlin, Fabian und Jonas dem Bischof ein Glas Honig und 10 Eier aus dem Schulgarten.

Die Schülerfirmen „Panini“ und „Garten Crew“ wurden dem Bischof exemplarisch aus dem umfangreichen, wie erfolgreichen Konzept „Berufsorientierung und –vorbereitung“ der Ludwig-Windthorst-Schule vorgestellt.

In einem zweiten Teil besichtigte der Bischof den Meditationsraum der Schule, welcher während der vierjährigen schulpastoralen Projektphase eingerichtet worden war, und ließ sich über den Verlauf des schulpastoralen Projekts an der Ludwig-Windthorst-Schule informieren. Mit dem schulpastoralen Projekt des Bistums Osnabrück sollte die Schulseelsorge und der Kontakt der Schule zu den Kirchengemeinden weiter ausgebaut werden. Im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation konnten Religionslehrerin Barbara Pelke, Gemeindeassistentin Christine Plogmann und Diakon Thomas Puke von zahlreichen diakonischen Aktionen oder liturgischen Feiern der letzten Jahre berichten. Einige davon wie die Fronleichnamsstation auf dem Schulhof oder die Frühschichten im Advent sind über die Projektphase hinaus zu einer festen Einrichtung der Ludwig-Windthorst-Schule geworden. Andere schulpastorale Aktionen werden auch jetzt noch neu angestoßen. Für viele Schülerinnen und Schüler hat der Begriff „Schulseelsorge“ mit dem schulpastoralen Projekt überhaupt erst eine Bedeutung bekommen und sie können mit diesem Begriff jetzt mehr verbinden, als nur einzelne Schulgottesdienste. Schulseelsorge oder Schulpastoral, und damit im weiteren Sinne auch die Kirchengemeinden, sind ein Teil des Schullebens der Ludwig-Windthorst-Schule geworden.

Abschließend sprach der Bischof mit den Religionslehrkräften über die Zukunft des konfessionellen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen. Immer mehr konfessionslose Schülerinnen und Schüler und eine immer weniger religiös geprägte Gesellschaft setzten den Religionsunterricht zunehmend unter Legitimationsdruck. Daher gilt es für beide Konfessionen gemeinsam zukunftsfähige Ideen zu entwickeln, um die besondere Bedeutung des Fachs Religion im Fächerkanon der allgemeinbildenden Schulen herauszustellen, damit das Fach als ordentliches Lehrfach erhalten bleibt.