Neue Osnabrücker Zeitung vom 18. September 2017

Glandorf.ap. Drei Ausschreibungen hat es gedauert: Nun hat die Oberschule Glandorf wieder einen Schulleiter. Jörg Ringling löst Michael Fritze ab, der die Schule kommissarisch geleitet hat.

Jörg Ringling ist der neue Schulleiter an der Ludwig-Windthorst-Schule in Glandorf.       Foto: Michael Gründel

Kein Zweifel: Für den Osnabrücker Jörg Ringling war die Oberschule im äußersten Zipfel Niedersachsens erste Wahl. „Sie hat überregional einen guten Ruf und man sieht, wie sehr die Gemeinde sie unterstützt“, so der neue Schuldirektor, dessen Fächer Deutsch, Religion und Werken sind. Zum Unterrichten kommt er allerdings nur noch selten, denn die meiste Zeit ist er natürlich Schulleiter. Mit Respekt spricht Jörg Ringling vor allem auch von den „großen Fußstapfen“ seines Vorgängers. Verunsichern lässt sich der Nachfolger aber nicht. Nach sechs Jahren an der Erich-Maria-Remarque-Realschule, in denen er unter anderem als Konrektor tätig war, packt er seine Aufgabe an. Sein Credo dabei: Alle mitnehmen, Kollegen, Eltern und Schüler.

Baustellen finden

Im Gespräch wird schnell klar, dass sich Jörg Ringling auf sein Gegenüber einlässt. Den Weg, den die Oberschule nimmt, kann und will er nicht im Alleingang festlegen. „Meine Aufgabe ist es zunächst, gemeinsam mit den Kollegen Baustellen zu finden, die wir angehen“, erklärt er. Momentan ist ihm erst einmal daran gelegen, Projekte auszubauen, die bereits gut laufen, wie etwa die Kooperation mit der Grundschule zu intensivieren und den Übergang an die weiterführende Schule so sanft wie möglich zu gestalten. Wichtig sei auch, den Kontakt zu Firmen zu intensivieren: „Das Programm zur Berufsorientierung ist in Glandorf enorm gut“, erläutert er. Viele Schüler, die nicht ans Gymnasium gehen, finden über Praktika und Betriebsbesichtigungen eine Ausbildungsstelle – häufig sogar vor Ort.

Erfahrungen

Für Jörg Ringling übrigens die wichtigste Aufgabe der Schule: „Sie hilft, den richtigen Weg zu finden, selbstständig zu werden und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln“, erklärt der Schulleiter. der schon früh den Wunsch verspürte zu gestalten: Nachdem er 2002 seinen Abschluss an der Universität Vechta machte und dort einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete, trat er schließlich sein Referendariat in Spelle an. Zurück in seine Heimatstadt führte es den Osnabrücker schließlich 2011, nachdem er kurz in Ochtrup eine Zwischenstation eingelegt hatte. Sechs Jahre unterrichtete Jörg Ringling, der privat in einer Band spielt, schließlich an der Erich-Maria-Remarque-Realschule. Als er 2017 schließlich die dritte Ausschreibung auf die Stelle als Rektor der Ludwig-Windthorst-Schule Glandorf entdeckte, packte er die Situation beim Schopf.

„Es ist so: Ich bin einfach gerne hier“

Dabei ist ihm seine Verantwortung immer bewusst. „Man kann in diesen Jahren bei Jugendlichen viel bewirken“, ist er überzeugt: Und genauso viel falsch machen. Ein unbedachter Blick oder Kommentar reiche schon aus, um einen Teenager zu verunsichern – und damit Schlimmes anzurichten. Das im Hinterkopf zu haben, sieht er auch als Berufsethos, dem er sich mit Leidenschaft widmet. Auf eine einzige Tätigkeit, die Jörg Ringling besonders gerne macht, lässt sich das nicht reduzieren. „Es ist so: Ich bin einfach gerne hier“.

Artikel: Andrea Pärschke
Foto: Michael Gründel