Fluchtflur in Glandorfs Oberschule soll renoviert werden

Fluchtflur in Glandorfs Oberschule soll renoviert werden

Neue Osnabrücker Zeitung vom 30. November 2017

Aufenthaltsräume und Leseecke

Glandorf. ap.Was passiert mit dem „Fluchtflur“ in Glandorfs Oberschule? Momentan ist er vor allem eins: Brachliegender Raum, den die Ludwig-Windthorst-Schule gut gebrauchen kann – für den Ganztagsunterricht und für die Leseförderung.

Es geht um den Gang zwischen der Außenwand entlang der Schulstraße und den Räumen für den Ganztagsunterricht, „toter Raum“, wie Schulleiter Jörg Ringling ihn nennt. Ein Gang zwischen dem Ganztag und der Außenwand, der hoch ist, in dem es enorm hallt und der deshalb nicht nutzbar sei. „Um das zu ändern müsste renoviert werden“, erläutert Ringling weiter. Unter anderem müsste der ganze Bereich mit Akustikdecken ausgestattet werden.

Erweiterung des Ganztags

Auf das brachliegende Potenzial im Altbau der Oberschule stieß der neue Schulleiter auf der Suche nach mehr Platz für den immer mehr Zulauf findenden Ganztag: „Die Anzahl der ihn nutzenden Schüler und Schülerinnen steigt stetig.“ Dienstags, donnerstags und optional mittwochs finden Unterricht und AGs statt. Für den freien Aufenthalt gibt es zwei Räume im Altbau. „Es stehen zum Beispiel Billard-Tische und Kicker dort, außerdem Sitzecken“, berichtet Jörg Ringling. Dort sei es mittlerweile allerdings sehr beengt. Deshalb würde Ringling gerne den renovierungsbedürftigen Gang mitnutzen. Er schlägt einen Durchbruch zwischen dem Fluchtflur und den derzeitigen Räumen vor.

Mitunter wird es eng im Ganztagsbereich der Ludwig-Windthorst-Schule Glandorf. So sind immer wieder Umräum-Aktionen notwendig, zu Beispiel wenn die äußerst beliebten Kicker-Tische benutzt werden sollen. Foto: Andrea Pärschke

Bücherecke

Zudem könnte von der Straße aus links von diesem Bereich ein weiterer Raum entstehen. Mit einer Glastür würde er vom Ganztagsbereich abgegrenzt. Platz finden könnten dort eine Sitzecke, Bücherregale mit einer Auswahl an Büchern und Kissen. Die Schüler könnten diesen zusätzlichen Raum vielfältig nutzen: Zum einen als Rückzugsmöglichkeit, wenn sie in der Mittagszeit gerne einmal ein gutes Buch lesen möchten. Es wäre aber auch ein Lernort für die Schüler, die Deutsch lernen. Außerdem werde in Zukunft im Rahmen des Fachbereichs Deutsch ein Schwerpunkt auf die Leseförderung gelegt. „Als Deutschlehrerin finde ich es sehr apart einen Raum in der Schule zu haben, der zum Lesen anregt“, sagt die ebenfalls bei der Sitzung anwesende Deutschlehrerin Ann-Cathrin Joachimmeyer.

Kostenpunkt: Etwa 150.000 Euro

Die Kosten für die Renovierung, berichtet Jörg Ringling schließlich, lägen bei etwa 145.000 Euro. Diese Schätzung basiert auf einer ersten Begehung mit Mitarbeitern des Bauamtes. Hinzu kommt die Einrichtung der Räume. Etwa 5000 Euro veranschlagt die Schule dafür.

Wohlwollend aufgenommen

Insgesamt stießen die Ideen auf viel Wohlwollen im Schulausschuss. „Einen Rückzugsraum für die Schüler zu haben, ist auf jeden Fall ein Mehrwert“, sagte Edeltraud Erpenbeck (UWG). Auch Karsten Jochmann (SPD) lobte die Idee. „Doch die Kosten sind hoch“, erklärte er seine Bedenken. Er fragt, ob es möglich sei, den Bereich etappenweise zu renovieren. Auch Bürgermeisterin Magdalene Heuvelmann war „beeindruckt“ von der Idee. Doch müsse genau geplant werden, wohin die Reise im Bereich Ganztag gehe. „Ich möchte vermeiden, dass wir bauliche Maßnahmen ergreifen, und schon bald feststellen, dass wir etwas anderes wollen oder brauchen.“

Neu ist die Idee, den Flur zu nutzen übrigens nicht. Im vergangenen Jahr war dieser Teil des Schulgebäudes schon einmal Mittelpunkt des Interesses. Damals stand ein Umzug der einzigen öffentlichen Bücherei Glandorfs an – die der St.-Johannis-Kirche. Doch über 200.000 Euro Kosten für Umbaumaßnahmen waren damals einfach zu teuer. Die politische als auch die katholische Gemeinde sahen von den Plänen ab, und die Bücherei zog in ein Ladenlokal im Ortskern.